Kosten senken mit Azure Reserved VM Instances

Kosten senken, das möchte jeder Kunde. Microsoft bietet mit Reserved VM Instances (RIs) ein Preismodell, mit dem dies gelingen kann.

Zunehmend beziehen Cloud-Strategen auch die Preismodelle der Hyperscaler in ihre Überlegungen mit ein. Ob Microsofts RIs Preismodell angewendet werden soll, muss gut überlegt sein. Grundsätzlich bietet RIs Vorteile für Nutzer, die 24/7-Cloud-Services ohne Unterbrechung und zu jeder Zeit bereit stellen müssen. Aber auch für Kunden, die eine strickte Budgetplanung bei sich ändernden Anforderungen anwenden müssen, kommt RIs in Betracht. Und schließlich bieten sich für Kunden, die ihre eigenen Software-Lizenzen in Azure nutzen (Azure Hybrid Benefit), zusätzliche Einsparpotentiale. Für drei Kundengruppen ist RIs also von besonderem Interesse.

Laut Microsoft lassen sich mit RIs bis zu 80% der Kosten gegenüber einem Pay-as-you-go-Preismodell einsparen, wenn Azure Hybrid Benefit und Reserved VM Instances zusammen genutzt werden.

Diagram: Cost savings with RIs - source Microsoft"Cost savings with RIs" | Quelle Microsoft

Folgende Parameter dienen als Kalkulationsgrundlage für eine Entscheidung:

  1. In welcher Azure-Region wird der Service betrieben?
  2. Welche VM-SKU und in welcher Anzahl kommt zum EInsatz?
  3. Wie sieht die Laufzeit dieser VMs aus?

Je nach Vertragsart, Enterprise Agreement (EA) oder eine Pay-as-you-go Subscription, wählt man nun ob RIs für verschieden Subscriptions innerhalb eines EAs oder lediglich in einer bestimmten Subscription zur Anwendung kommt. Da nicht auf alle SKUs und Regionen das RIs-Preismodell angewendet werden kann, kommt der Prüfung und ggf. Optimierung hier eine besondere Rolle zu. Hat man sich entschieden, bestellt man im Azure Marketplace unter „Reserved VM Instances“ die entsprechenden SKUs.

Hat man VM-SKUs innerhalb einer Region das RIs-Preismodell zugeordnet, werden diese nicht mehr bei der Pay-as-you-go Kostenberechnung betrachtet. Lediglich Softwarelizenzen und VMs die nicht vorab reserviert und bezahlt wurden werden wie zuvor berechnet. Bei der Nutzung eigener Software-Lizenzen spart man zusätzlich. Beachten sollte man aber, dass es keine Vorteile gibt, wenn die definierten VM-SKUs nicht aktiviert wurden.

Wenn sich Anforderungen ändern, bietet Microsoft zwei Optionen. Zunächst kann man jederzeit die Reservierungen wechseln. Tut man das, erfolgt eine anteilige Rückerstattung der unverbrauchten Beträge, die dann auf den neuen Preis angerechnet werden. Das geht natürlich nur, wenn der Preis gleichwertig ist oder sogar höher liegt. Eine Kündigung ist auch jederzeit möglich. Das verbleibende anteilige Guthaben wird dann abzüglich einer Service-Gebühr von 12 % vom ursprünglichen Preis zurückerstattet. 30 Tage vor Ablauf einer Reservierung erfolgt eine Information, die zur erneuten Reservierung auffordert. Wird keine Reservierung durchgeführt, laufen die VMs einfach weiter und werden im Pay-as-you-go-Preismodell abgerechnet.

Wichtig ist auch, dass Microsoft die RIs-Bereitstellung zwar priorisiert, aber keine Garantie zur Verfügbarkeit abgibt. Im schlechtesten Fall führt das dazu, dass die angeforderten RIs-VMs in einer Region gerade nicht verfügbar sind. Das soll jedoch sehr selten vorkommen.

Quellen:
https://azure.microsoft.com/de-de/pricing/reserved-vm-instances/https://azure.microsoft.com/de-de/blog/announcing-general-availability-of-azure-reserved-vm-instances-ris/