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VMware Cloud Foundation:
Broadcoms neue Ausrichtung auf die Private Cloud

VMware Cloud Foundation

VMware Cloud Foundation:
Broadcoms neue Ausrichtung auf die Private Cloud

Mit der Veröffentlichung von VMware Cloud Foundation (VCF) 9.0 hat Broadcom einen Meilenstein gesetzt. Rund anderthalb Jahre nach der Übernahme von VMware manifestiert sich ein strategischer Wandel: Die neue Version fokussiert sich auf mittlere und große Unternehmen, die eine souveräne Alternative zur Public Cloud suchen. Im Zentrum steht dabei volle Kontrolle und Datensouveränität.

Fokus auf Private Cloud: Ein Gegenmodell zu Public-Cloud-Anbietern

Broadcoms Vision für VCF 9.0 setzt auf Unabhängigkeit: Die Plattform ermöglicht es Unternehmen, ihre Cloud-Dienste in eigenen Rechenzentren, bei VMware-Providern oder auch in einer Hybrid-Umgebung mit AWS und Azure zu betreiben. Im Unterschied zur bisherigen Ausrichtung, besonders der engen Kooperation mit AWS für VMConAWS, rückte das Unternehmen nun von Public-Cloud-Fixes ab. Mittelständische Kunden, die nur an einzelnen VCF-Funktionen interessiert sind, rücken dabei ins zweite Glied.

Technischer Fortschritt und vereinfachte Bedienung

VCF 9.0 bringt zahlreiche technische Neuerungen. Zu den Highlights gehören:

  • Zentrales Management: Verbesserte Benutzererfahrung mit der neuen "VCF Operations Console" für Betreiber und einer separaten "VCF Automation Console" für Entwickler.
  • KI und GPU-Integration: NVIDIA-GPU-Unterstützung für KI-Anwendungen sowie Multi-Tenancy-Funktionen.
  • Effizienteres Ressourcen-Management: Live Patching von ESXi-Hosts und automatisiertes Lifecycle-Management.
  • Verbesserte Sicherheit: Integration von Zero-Trust-Prinzipien und Schutz vor Ransomware durch VMware Live Recovery.
  • Leistungssteigerung: VMware NSX bietet eine bis zu dreifach erhöhter Switching-Leistung, während vSAN ESA mit Global Deduplication Kosten um bis zu 34 % reduziert.

Wichtige Einschränkung bei vSphere-Editionen

Neben diesen Fortschritten gibt es jedoch noch Einschränkungen: Die beiden anderen, verbliebenen vSphere-Editionen, Standard und Enterprise Plus, bleiben weiterhin auf der Version 8.0 U3. Es ist aktuell unklar, wann diese auf den Stand der Version 9.0 aktualisiert werden.

Änderungen im Lizenz- und Supportmodell

Eine wichtige Neuerung ist der Wechsel auf ein ausschließlich abonnementbasiertes Lizenzmodell. Das Support-Paket wurde auf ein flexibleres 6+1-Modell angepasst, wodurch Kunden sechs Jahre General Support und ein Jahr optionalen Extended Support erhalten. Gleichzeitig erlaubt der dreijährige Release-Zyklus mehr Planungssicherheit für Major Releases.

Einige Funktionen und Produkte wie vCloud Director und vVOLs werden hingegen abgekündigt. Besonders relevant für bestehende Kunden: Upgrades sind von vSphere 8.0 direkt auf VCF 9.0 möglich. ESXi 7.0-Hosts können jedoch nicht mehr verwaltet werden.

Fazit: Chancen und Herausforderungen

Mit VCF 9.0 hat Broadcom eine technisch ausgereifte Plattform eingeführt, die durch eine vereinheitlichte Cloud-Umgebung glänzt. Besonders für Unternehmen, die auf Datensouveränität und KI-Anwendungen setzen, bietet die Version zahlreiche Vorteile in Governance, Effizienz und Sicherheit. Allerdings bleibt die Kostenfrage im Vergleich zur Public Cloud ein entscheidender Faktor.